Frühjahrswanderung 2025

GRÜNBACH BEI FREISTADT. Egal, ob viel Schnee liegt oder keiner, dieser etwa 200 Höhenmeter umfassende Rundwanderweg bietet immer einen abwechslungsreichen Halbtagsausflug für die ganze FamilieHausgemachte Stärkung wartet am Ziel.

Unterhalb des Forellenwirt in Grünbach (bei Freistadt) finden sich zahlreiche Parkplätze, um diese wortwörtliche Genuss-Wanderung perfekt zu beginnen und zu beenden. Den familiengeführten Gasthof im Rücken geht man am späten Vormittag der Sonne entgegen, der Weg verläuft bis zur B38 südwärts. Wenn viel Schnee liegt, kann man hier für € 3,- die weitläufigen Loipen nutzen. Ob wir heute überhaupt Schnee finden, ist fraglich, obwohl wir uns schon beim Ausgangspunkt fast auf 900 Meter Seehöhe befinden.

Auf und ab und auf zum Hussenstein

Ein wunderschöner Waldweg empfängt uns, es geht leicht bergan zur ersten Wegmarkierung, die unser ersten Ziel, den Hussenstein in 55 Minuten ankündigt. Wir queren eine Forststraße und folgen den gelben Wegweisern, die über die ganze Route so vorbildlich verteilt sind, dass man das Wandern richtig genießen kann.  Nachdem wir die B38 überquert haben, folgen wir ihr einige Meter nach rechts (westwärts) – die wunderschöne Kirche St. Michael ob Rauchenödt vor uns – bevor der Wanderweg 90° links in eine Forststraße leitet, die etwas mehr als einen halben Kilometer später, in einer 90° Rechtsabbiegung wieder in einen Waldweg übergeht. 20 Minuten bis zum Hussenstein, lockt uns der nächste Wegweiser. Eine kleine Holzhütte mit Getränken (im Winter derzeit allerdings nur Schnaps :-)) lockt vor uns, allerdings müssen wir uns links davon halten – ein weiterer gelber Wegpfeil hilft uns, am rechten Pfad zu bleiben.

Moos-Felsen und Panorama-Gipfel

Der erneut bergauf führende Waldweg führt zwischen moosbewachsenen Steinblöcken hindurch, die bei der hier typischen Wollsackverwitterung entstanden sind. Egal, wie oft ich im Mühlviertel unterwegs bin, immer wieder komme ich ins Staunen. Eine Infotafel erklärt die Entstehungsgeschichte dieses Naturwunders, daneben bietet eine einladende Bank mit Tisch Möglichkeit für eine idyllische Rast und kurze Stärkung. Denn Energie – und vor allem Trittsicherheit und Schwindelfreiheit – braucht es, um den Hussenstein zu erklimmen. Eine leichte Kraxelei bringt einen zum 2021 errichteten, originellen Gipfelkreuz und davor platzierter Aussichtsbank. Das Panorama ist unfassbar beeindruckend – im Osten das Gesäuse, gerade Pyhrgas, Hoher Nock, Grimming, Priel, Kasberg, Schafberg, im Westen der Watzmann. Eine App hilft, alle Gipfel zu bestimmen – mit freiem Auge sehr gut und leicht erkennbar ist der Traunstein.

Hinab....

Den Hussenstein zur Linken wandern wir bergab, den gelben Pfeilen folgend. Vor uns leuchten die weißen schmalen Bänder des Skigebietes Sternstein. Der Waldweg lädt zum genussvollen Marschieren ein, begleitet vom plätschernden Takt des Keferbaches. Wir halten uns rechts und überqueren den Bach, gleich danach macht der Weg eine spitze Rechtskurve und wartet mit etwa 100 Höhenmetern. Dabei passieren wir eine Christbaumkultur, während wir auf einer Forststraße schreiten, bis es links erneut in den Wald geht. Dieser mündet in eine Lichtung, auf der uns ein Sender und eine Gabelung empfängt.

... zur Kirche und zum Feldaist-Ursprung

Fünf Minuten später – nachdem wir den linken Weg gewählt haben – stehen wir vor der pittoresken Kirche St. Michael ob Rauchenödt, die wir bei der Anreise schon mit dem Auto passiert und am Hinweg von der Ferne bewundert haben. Nun betreten wir sie und entzünden eine Kerze. Danach gehen wir das kurze Stück retour und dann gerade (also an der Abzweigung rechts, wenn man die Kirche auslässt). Wenige Minuten später erreichen wir jene Bank, an der wir am Hinweg die Bundesstraße erstmalig überquert haben. Für den Rückweg wählen wir allerdings jenen, der zum Feldaist-Ursprung führt, dieser ist links am Wald entlang, statt direkt mittenrein (das war unser Herweg). Erneut gut beschildert stehen wir etwa fünf Minuten nach dem Bankerl bei dem Ursprung jenes Flusses, der mich mit seiner wilden Schönheit schon in Pregarten begeistert hat. Auch die Wiesengebiete im Freiwald gehören zum Europaschutzgebiet Natura 2000 und sollen u.a. das Vorkommen von Vögeln wie Wiesenpieper und Neuntöter erhalten oder verbessern. Das Birkhuhn, Wappenvogel der Gemeinde Grünbach, ist seit Mitte des 20. Jhdt. in Alm- und Waldgrenzgebiete der Alpen zurückgedrängt worden.

Wohlverdiente Stärkung

Wir folgen dem Weg, der in eine Straße mündet, die in einer 90° Rechtsabzweigung zur lokalen Feuerwehr führt. Im Hintergrund die Windmühlen, die man in einem weiteren schönen Rundweg erwandern kann. Für heute ist es genug, wir halten uns bei der Feuerwehr rechts und sehen schon unser Ziel: den Parkplatz beim Forellenwirt. Der Name ist Programm und Fisch in köstlichen Varianten wartet auf die hungrigen Wanderer. Alternativ bzw. als Dessert: ein hausgemachter Kaiserschmarrn, flaumig und mit großer Gastfreundschaft serviert. Was für einen schöneren Ausklang kann es geben.

Wanderung

Strecke8 km
Dauer2:45 h
Steigung0 %
Höhenmeter200 m
Schwierigkeit

Leicht

AusgangspunktParkplatz beim Forellenwirt